Freitag, 26. August 2011

Torchon-Fieber ausgebrochen

"Hä, was?!", werden sich jetzt viele von euch fragen.

Nun, "Torchon" wird eine Klöppelspitzenart genannt, die ihren Ursprung wohl in Frankreich hat und zu den moderneren Spitzenarten zählt. Charakteristisch für Torchonspitzen sind die recht streng geometrischen Muster, eine geschickte Mischung aus Vollflächen und Füllmustern, auch "Gründe" genannt. Dazwischen werden gerne noch so kleine Elemente wie z.B. "Spinnen" oder "Neue Schläge/Formschläge" gesetzt.

Bei Torchonspitzen hat man außerdem immer durchlaufende Fäden, das heißt, man steckt die benötigte Klöppelzahl zu Beginn der Arbeit auf und arbeitet mit genau diesen Fäden bis zum Ende durch – es wird in der Regel nirgendwo etwas abgeknüpft und wieder neu begonnen (im Gegensatz zu beispielsweise Brügger Blumenspitzen, wo ständig einzelne Elemente beendet und andere neu begonnen werden müssen).

*Klugscheißermodus aus* ;O)

Da ich nun von einigen Damen meiner Klöppelgruppe schon seit längerem nach einem neuen Kursprogramm gefragt werde, habe ich mich in den letzten Wochen hingesetzt und mein zweites Torchon-Mustertuch entworfen. Dabei habe ich im Gegensatz zum ersten nicht so viel Wert darauf gelegt, dass wirklich extrem viele verschiedene Gründe und Elemente zum Einsatz kommen, als vielmehr darauf, dass sich am Ende ein stimmiges Bild ergibt. Das fertige Stück sollte auch als Läufer dienen und nahezu beliebig verlängert werden können.

Und diesen Brief – so nennt man beim Klöppeln die Vorlage auf dem Kissen – arbeite ich nun momentan testweise aus. Geklöppelt wird – in meinem Fall mit etwas verkleinerter Vorlage – mit Leinengarn der Stärke 60/2, am Kissen hängen etwas mehr als 50 Paare, weil ich mir in den Kopf gesetzt habe, Umrandung und Innenteil in einem zu arbeiten – wenn man's separat macht kommt man mit etwas mehr als 20 Paaren aus ;O)

So, aber jetzt ein paar Fotos vom Anfang – in den nächsten Wochen werden immer mal Fortschrittsfotos folgen:




8 Kommentare:

Roswitha K. hat gesagt…

WOW, das sieht ja schon vielversprechend aus, super.

LG Roswitha

Silvia hat gesagt…

Hallo Andrea,

das sieht für mich, so dermaßen kompliziert aus, dass mir die Worte fehlen dir zu sagen wie "genial" ich dein "handwerkliches Geschick" finde. RESPEKT!!!

Liebe Grüße Silvia

Kunzfrau hat gesagt…

Also bevor ich ständig anhäkeln muss, klöpple ich auch lieber mit etwas mehr Paaren!
Klöppelst du eigentlich immer auf der Rolle? Ich kann das auch, klöpple ber inzwischen nur noch auf dem Flachkissen. Ich finde, da kann man die Klöppel besser sortieren und ablegen!

Gruß Marion

Ricolina hat gesagt…

Vielleicht sieht es nur so kompliziert aus, weil ich keine Ahnung davon habe ;)

Das Muster auf dem Brief finde ich klasse!

LG Andrea

Sabine hat gesagt…

Liebe Andrea....
habe ich was übersehen? Hatte Deinen Blog bisher immer mit Stricken in Verbindung gebracht.
Die Spitze finde ich genial.
Mir geht es auch so.....lieber mehr Paare ......als hinterher miteinander verbinden.
Marion hat ja gefragt....ob Du immer auf der Rolle arbeitest. Ich bewundere sie immer mit dem flachen Kissen.
Bin auch eine "Sack-Klöpplerin". Meine erste Rolle habe ich sogar selber gemacht...und mit Heu und Kieselsteinen gefüllt. Damit arbeite ich immer noch am liebsten.....wenn ich überhaupt mal klöpple.
Dein jetztiger Brief....eine Eigenkreation?
Wünsche Dir viel Spaß weiterhin.....und
LG Sabine

Sonja`s Gestricksel hat gesagt…

Hallo Andrea,
Wow..das sieht nach sehr viel Arbeit aus,ich bewundere alle die das können!Danke für deine Erklärung am Anfang!
LG Sonja

Frl. Sonnenschein hat gesagt…

Wow - Respekt! Ich bewundere das, wenn man so eine wundervolle Handarbeit kann.

Anonym hat gesagt…

Hallo Andrea,
wollte mal fragen ob neure Bilder vorhanden sind. Ich finde diesen Brief einfach super.
Ich liebe das Klöppeln.
LG Kim