Dienstag, 13. März 2012

Wenn einer eine Reise tut – Teil 2.

Oder: Gäste erster Klasse?!

Wir erinnern uns: Barons hatten inzwischen Tickets für einen Flug erster Klasse (!) von London über St. Lucia nach Trinidad und einen Anschlussflug von dort 5 Stunden später nach Tobago in der Tasche – all dies am Geburtstag der Baronin. Nach einer Nacht in einem der schlechtesten Hotels ihrer Klasse, das die Barons je erlebt haben, wollten besagte Dame und zugehöriger Herr eigentlich nur noch eines, oder besser zwei Dinge: Eine Bordkarte und einen Kaffee in der Lounge ...

Nachdem also die völlig überforderte Schalterdame mit rotem Pagenschnitt stotternd in Richtung ihres Chefs abgetrottet war, um zu klären, wie wir nun zu Tickets kommen würden, kam sie ganz optimistisch zurück, um dann an ihrem PC angelangt frustriert festzustellen, dass auch die Kennungen, die ihr offenbar genannt worden waren, nicht vom System angenommen wurden. Ha! Da war die Dame dann aber angesichts der beiden inzwischen einigermaßen entnervten Minen ihrer beiden Gegenüber schlau: Sie stellte zwei sitzplatzfreie, provisorische Bordkarten aus, versah sie mit einem Aufkleber, der den Zutritt zur Business-Class-Abteilung erlaubte und wurde binnen weniger Sekunden die beiden Barons los, denen "zum Abschied" noch versichert wurde, dass man die richtigen Tickets dann in die Lounge bringen würde. Na also, geht doch! Irgendwie war uns so, als hätte sie noch im Weggehen gesagt, dass es in diesem Flieger keine First Class gäbe ... verhört?!? Bestimmt nur falsch verstanden, soooo gut ist unser Englisch ja nun auch nicht.

Frohen Mutes kamen wir am Empfang der Business-Lounge an. Ein Zucken des Herrn hinterm Schalter beim Anblick unserer komischen Bordkarte verriet erneut nichts Gutes. Aber: Irrtum. Nachdem wir ihm unsere Umbuchungsbescheinigung gezeigt hatten, bestand unser einziges Problem lediglich noch darin, dass wir ja inzwischen First-Class-Gäste waren und somit in die eigens eingerichtete First-Class-Lounge gegenüber begleitet wurden.

Ab da folgte eine Phase, über die wir später noch mehrfach herzlich gelacht haben und ich mir auch jetzt beim Schreiben ein Schmunzeln nicht verkneifen kann.

Wir saßen also gemütlich auf einem Sofa in der Lounge, schlürften einigermaßen zufrieden einen ausgezeichneten Cappucchino und knabberten an Zimtschnecken und Croissants, als eben schon kennengelernter, netter Empfangs-Herr zu uns getrottet kam, zwei Tickets in Händen. Seine Mine drückte schon im Herannahen höchstes Bedauern aus, die darauf folgenden Worte hätten einer Grabrede entnommen worden sein können. Denn zu seinem allergrößten Bedauern sei es leider nicht mehr möglich, in der First Class zu fliegen. Das Flugzeug sei wegen der Umbuchungen vom Vortag ausgetauscht worden und der neue Flieger habe leider, leider nur ein 3-Klassensystem. Zum allergrößten Bedauern der Fluggesellschaft müsse man uns nun in die Business-Class "degradieren" – man würde uns aber selbstverständlich eine Entschädigung dafür zukommen lassen. Nun, ich denke, es wäre ja mal selbstverständlich, dass man die zu viel bezahlte Differenz rausbekommen muss, wenn man weniger bekommt, als das, wofür man im regulären Fall bezahlt hat. In unserem Fall hinfällig, denn wir hatten ja Business-Class in der Tat ganz zu Anfang mal gebucht, ihr erinnert euch?

Nun, hätte er gewusst, dass wir von Haus aus ja "nur" Business-Class gebucht hatten, wäre er vielleicht nicht so daher gekrochen, aber er hielt uns ja für waschechte First-Class-Gäste. Wir haben einfach dankend die Tickets entgegengenommen und versichert, dass so schon alles in Ordnung sei. Alles gut.

Nein, eben nicht. Keine 10 Minuten später kam eine Managerin auf uns zu. Auch sie drückte uns umfassend ihr Bedauern aus, ließ sich die ganzen Pleiten der vergangenen Stunden noch einmal geduldig schildern und war "not amused" ob all der Pannen im Krisenmanagement. Auch sie verließ uns mit der Versicherung, dass man uns entschädigen würde. Was kurz darauf auch geschah, denn man brachte uns jeweils eine Visa-Guthabenkarte mit je 500 Pfund Guthaben ... umgerechnet ca. 600 Euro ... inzwischen wissen wir, dass bei einer mehrstündigen Verspätung eines Langstreckenflugs über 3500 km theoretisch jedem Fluggast diese Entschädigung zusteht. In der Regel muss man aber erst mal Ansprüche geltend machen. Wir haben die Karten dann dankend entgegegngeommen, denn immerhin war uns bis dahin bereits ein ganzer Urlaubstag flöten gegangen und an meinem Geburtstag saß ich noch immer in der bezaubernden Lounge von British Airways in London/Gatwick.

Jetzt lief die Airline allerdings zu Höchstform auf: Man schickte uns auch noch eine deutschsprachige Managerin, die uns erneut ihr aufrichtigstes Bedauern kund tat und auch noch dafür sorgen wollte, dass wir die bevorstehenden 5 Stunden Aufenthalt in Trinidad ebenfalls in der dortigen Lounge mit allem Service nutzen könnten ...

Und so kam es, dass etwas später zwei Barons in Reihe 1 des Fliegers saßen, ihren Willkommens-Champus süffelten (jaaaa, so was von dekadent, ich weiß, aber es war doch mein Geburtstag!) und die ganz besondere Aufmerksamkeit des Chef-Stewards genossen, der in den ganzen Schlamassel offensichtlich eingeweiht worden und zu unserem persönlichen Super-Service verdonnert worden war. Naja, wir waren mit dem "ganz normalen" Service vollauf zufrieden ...

Jetzt konnte der Urlaub endlich kommen ... mehr davon morgen, falls ihr Lust habt, auch noch was über Tobago und die dortigen (kleinen) Pannen zu lesen *lach.

Luxus pur ...

Bananen(blüte)

Die kleine, hoteleigene Bucht

Oleander

8 Kommentare:

Agnes hat gesagt…

undbedingt, bitte weitererzählen!

ich mußte ja schon schmunzeln, aber ein verlorener Urlaubstag ist ja eigentlich nicht wirklich zu ersetzen

LG Agnes

Anonym hat gesagt…

UUUIHHH,

das liest sich ja spannend, bitte unbedingt weitererzählen.

Danke für das Lächeln, dass durch deinen Bericht in meinem Gesicht erschien.

Grüßle, heide0271888y.

Roswitha K. hat gesagt…

... aber klar doch, weiter erzählen. Jetzt bin ich auf den Rest schon gespannt.

Die Bilder sind ja sehr vielversprechend.

Liebe Grüße
Roswitha

Gitti ~ BriPaBären hat gesagt…

Ist ja irre!!! Ich hoffe das trotz allem der Urlaub schön war und ich warte auf die Fortsetzung deiner Story!! Ach ja und: nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Der wird dir bestimmt immer in Erinnerung bleiben.
Liebe Grüße
Gitti

Sonja's Kreativkoffer hat gesagt…

man da kannste ja schon bald ein buch darüber schreiben...lach...aber bin echt gespannt wie es weiter geht...bitte nicht aufhören zu erzählen. Die Bilder lassen einen träumen....
Versuche dich schon seit 1 Woche über email zu erreichen wegen der sternstunden-aktion aber dein postfach scheint überfüllt zu sein...kommt immer als mailer-dämon zurück. könntest dich evtl mal bei mir melden bitte...wenn es geht.

Liebe Grüße Sonja

. hat gesagt…

Dürfen wir dich noch Andrea nennen oder müssen wir jetzt "Eure Majestät" sagen ???? *lach*

Kunzfrau hat gesagt…

Ja bitte bitte ganz unpetingt weitererzählen. Das ist eine so herrliche Geschichte. W

Und sei noch ganz herzlich nachträglich zum Geburtstag gedrückt!

Gruß Marion

Sonja`s Gestricksel hat gesagt…

Mann..das hat ja schon sehr Abenteuerlich angefangen mit dem Urlaub hihihi..unbedingt weiter erzählen,wir wollen wissen in was für Schlamassel ihr noch geraten seit:)
LG Sonja