Donnerstag, 23. Juli 2020

13/2020 • Trachtenjanker

Oder: Ich wünschte mir was "für übers Dindl" ... 

... und da ich im einschlägigen Handel in der Umgebung entweder nichts fand, weil es mir nicht gefiel, oder weil es meinem Geldbeutel nicht gefiel, musste ich selbst ran. Hätte ich ja auch früher drauf kommen können. 

Die Idee musste erst ein Weilchen reifen, dann machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Wöllchen. Nach vielem Hin und Her auf zig Internetseiten, stand ich vor meinen Wollkisten im Keller und hatte – keiner weiß, wie das passieren konnte – mit einem Schlag das Passende in der Hand: Schon seit längerer Zeit hatte dort nämlich ein Flohmarktkauf auf seine Bestimmung gewartet. Die DROPS Cotton Merino in dunkelgrau war genau das, was ich mir vorgestellt hatte. 

Da ich zugegebenermaßen zu bequem war, die passenden Zahlen für Ausschnitte, Armkugeln etc. selbst zu errechnen, habe ich mir, was ich wirklich extrem selten tue, eine Anleitung auf Ravelry gegönnt, die ich zumindest von oben bis zur Armabtrennung nachgearbeitet habe. Allzu viel hat die gestrickte Trachtenjacke allerdings letztendlich nicht mehr mit der Anleitung zu tun, denn von den Achseln an abwärts ging's dann nach meinem eigenen Gusto weiter. Ein bisschen anstrengend war das Stricken zeitweise schon, da ich eine möglichst feste Struktur haben wollte und das Garn, das normalerweise mit NS 4 mm verarbeitet wird, mit Nadeln Stärke 3 mm verstrickt habe. Dadurch wiegt das fertige Stück jetzt auch 855 g.

Ich hatte mir auch unbedingt eine Kellerfalte eingebildet, was beim Stricken von oben dann gar nicht so einfach war, wie ich mir das in meinem ersten Anfall von Motivation gedacht hatte. An der Stelle geriet das Werk ein wenig ins Stocken, bis ich mich dazu entschieden hatte, die "Falte" separat zu stricken und einzunähen bzw. -häkeln. Alles ein bisschen abenteuerlich und improvisiert, aber am Ende hat es doch tatsächlich so hingehauen, wie ich das wollte. Apropos häkeln ... Notiz an mich: Krebsmaschen sehen hübsch aus, sind aber *** örks *** zu häkeln!

Eine Zitterpartie wurde das Ganze dann auch noch. Denn im Laufe des ersten Ärmels kam mir der Verdacht, meine graue Wolle könnte nicht ausreichen. Also habe ich den zweiten Ärmel mit dem Knäuel gestrickt, das am ersten Ärmel unten noch dran hing, um in Notfall ribbeln oder auch knotenlos verlängern zu können. Und was soll ich sagen? Nach dem Entspannungsbad hatten die Ärmel exakt die richtige Länge ... übrig waren gerade mal noch knapp 90 cm graues Garn! Das brauchte ich dann noch zum Versäubern der Knopflöcher und Annähen der Knöpfe. Und schwupp, war noch gerade mal ein halber Faden von 40 cm Länge übrig. Das nenne ich jetzt mal restlos verarbeitet!







Sonntag, 5. Juli 2020

12/2020 • Paul-Konrad und seine Kumpane

Oder: Es kreucht und fleucht ... 

... in meiner Bude. Und im Salat. Aber zum Glück alles ganz harmlos: Aus diversen Sockenwollresten habe ich – frei Schnauze – in den letzten Tagen eine kleine Mannschaft Raupen gestrickt. Verarbeitet habe ich die Wolle mit Nadeln Stärke 2 mm, so dass die Füllwatte nicht durchs Gestrick blitzt. Die Augen sind Sicherheitsaugen mit einem Gegenstück innen, so dass die lustigen Kerlchen auch für kleine Kinder zum Spielen geeignet sind. Nachdem sich der Prototyp in lila in meiner Aloe vera bereits häuslich eingerichtet hat, darf der im Hause Baron bleiben. Der Rest der Rasselband (und die, die in der nächsten Zeit noch nachkommen) werden erst mal in den Sternstundenkoffer umziehen.