Samstag, 29. August 2020

16/2020 • Alltagsringel

 Oder: Ein Pulli für alle Tage. 

Nachdem ich neulich die Trachtenjacke aus DROPS Cotton-Merino gestrickt hatte und unbedingt für die Verzierungen ein helles Blau haben wollte, hatte ich natürlich nicht nur ein Knäuel bestellt. Das hätte ja das Porto nicht gelohnt ... mitgereist sind auch weitere hellblaue Knäuelchen für einen ganzen Pulli. 

Und weil mir die Wolle so gut gefallen hatte, nach dem feinen Lace jetzt zwischendurch mal etwas Dickeres auf die Nadeln sollte und sich die Idee für den Ringelpulli eh schon im Kopf verbarrikadiert hatte, habe ich dann vor ziemlich genau 14 Tagen angeschlagen. Verkürzter Arbeitszeit und gemischter Wetterlage sei Dank, wurde das Teil auch in Rekordzeit fertig. 

Gestrickt habe ich einen alltagstauglichen Ringelpulli aus 477 g DROPS Cotton-Merino und einem weißen Baumwollgarn mit Nadeln der Stärke 4 mm. Mit Maschenproben stehe ich ja eher so auf Kriegsfuß, aber ich wusste, dass der Pulli auf jeden Fall noch wachsen würde, sobald er mal gewaschen wird. Also habe ich ihn erst mal ziemlich knapp gestrickt, obwohl ich ja eher so auf Schlabberlook stehe. Wider erster Befürchtungen ist er dann nach dem Waschen aber auch tatsächlich noch ausreichend in alle Richtungen gewachsen, so dass er jetzt perfekt passt. Nach meinem Geschmack. Ich glaube, das wird im kommenden Herbst mein Lieblingspulli werden. 






Freitag, 21. August 2020

Storchen-Treff in Hohenkammer

Oder: Abstandsregeln werden konsequent eingehalten ... 

Seit einigen Wochen kann man rund um unseren Ort immer wieder Störche beobachten. Gerade, wenn eine Wiese im Glonntal frisch gemäht ist, sieht man zahlreiche weiß-schwarze Gesellen durch das Gras staksen und nach Beute picken. Besonders gefreut hat uns dann die Nachricht, dass auf dem Nest beim Schloss Hohenkammer dieses Jahr ein Paar gebrütet und tatsächlich zwei Jungvögel aufgezogen hat. Das scheint, was ich so nachgelesen habe, gar keine Selbstverständlichkeit zu sein, dass die Jungen auch durchkommen. 

Als wäre das aber noch nicht genug, fiel mir vor zwei, drei Wochen abends auf der Terrasse auf, dass da Störche über uns hinweg flogen. Da wurde ich natürlich neugierig. Wer mich kennt, wird sagen: "Eh klar!". Als sich das mehrere Tage in Folge wiederholte, habe ich den Flug der Vögel genauer beobachtet und war erstaunt: Die Störche flogen alle gen Kirche und ließen sich dort auf dem Dach nieder. Auf der Straße in unserer Siedlung standen da bereits einige Nachbarn, stierten gen Kirche und diskutierten, ob das nun 13 oder 15 Vögel waren. Oha! 

Seitdem können wir jeden Abend pünktlich zwischen 20 Uhr und 20:30 Uhr eine immer größer werdende Schar Störche beobachten, die sich auf dem Kirchendach sowie dem Dach des angrenzenden Pfarrhauses zur Nachtruhe niederlassen. Gestern waren es sage und schreibe 21 Störche. Und wie es scheint, kennt auch Familie Adebar Abstandsregeln: In gleichmäßigem Abstand stehen die schwarz-weißen Vögel auf dem First und machen es sich für die Nachtruhe gemütlich. Gelegentlich wirft auch mal einer den Kopf in den Nacken und klappert, was das Zeug hält. Das kann man übers ganze Dorf hinweg hören. 

Aber nicht nur die Störche versammeln sich. Inzwischen haben viele Anwohner das Schauspiel entdeckt und kommen zur gegebenen Zeit aus allen Ecken an die Plätze, von denen aus man aufs Kirchendach schauen kann. Selbst Autofahrer auf der Bundesstraße bremsen und sehen dahin, wo all die verstreut und ebenfalls in gebührendem Abstand stehenden, fotografierenden, plaudernden und eben in den Himmel "glotzenden" Hohenkammerer ihren Blick gerichtet haben. Die Stimmung, wenn man dort mitten unter den Schaulustigen steht, ist unheimlich friedlich und wohltuend. Es ist doch schön, dass sich so viele Menschen noch immer von so "ein bisschen Naturschauspiel" begeistern lassen ... ich bin also nicht die einzige, die mit der Kamera durch die Gegend zieht und sich tierisch freut, wenn sie ein schönes Naturmotiv vor die Linse bekommt. Das gefällt mir.









Montag, 17. August 2020

15/2020 • Sonne, Sand und Meer

 Oder: Ich holte mir den Urlaub auf die Nadeln. 

Dieses Jahr ist ja irgendwie alles anders als sonst. Und wenn das schon leider nichts wird mit dem eigentlich schon im Januar gebuchten Thailandurlaub im Oktober, stricke ich mir halt meine Sonne, den Sand und das Meer in einen Sommerpulli ein. So, das habt ihr jetzt davon. 

Vielleicht bin ich deshalb auf diese für mich völlig ungewöhnliche Farbkombination gekommen, denn zumindest gelb gehört normalerweise nicht zu meinem Beuteschema. Aber mir war so nach frisch und farbig und da kam mir das gelbe Wollmeisen-Lace mit dem bezeichnenden Namen "Heiter" gerade recht. Kombiniert mit naturfarbenem sowie einem Rest "Wasserratz"-Lace entstand ein sommerlicher Ringelpulli mit Roll-Wasserfallkragen. 

Verarbeitet habe ich 325 g Wollmeisen-Lace mit Nadeln Stärke 3 mm. Wie fast immer auch dieses Mal wieder: alles frei Schnauze. So frei, dass mir das mit den blauen Streifen auch wirklich erst einfiel, als ich den halben Körper schon gestrickt hatte. En passant, sozusagen. 







Freitag, 14. August 2020

14/2020 • Die Bären sind los!

 Oder: Teamwork. 

Neben einigen Großprojekten, die ich momentan wie so oft parallel in Arbeit habe, brauchte ich mal ein wenig Abwechslung. Daher habe ich mir nach längerem also die Rohlinge vorgenommen, die Roswitha bereits im Winter gestrickt hatte. 

Jetzt haben die Kerlchen ein Innenleben und Gesichter bekommen. Zum ersten Mal habe ich Sicherheitsaugen verarbeitet, die innen ein Gegenstück haben, damit die Augen auch vor neugierigen Kinderhänden sicher sind. Und um die Bärenbande noch ein wenig aufzupeppen, habe ich auch noch Ringelmützen gestrickt, die locker-lässig über die Bärenschultern schlappen. So darf die Rasselbande jetzt erst mal im Sternstundenkoffer Platz nehmen. 

Zuletzt möchte ich nicht vergessen, mich für die Wollspende zu bedanken, die aus dem hohen Norden letzte Woche bei mir eingetroffen ist. Dankeschön!