Freitag, 8. März 2024

02/2024 • Rundpasse trifft Reißverschluss

 Oder: Es war anders gedacht ... 

Beim Durchblättern eines meiner Musterbücher bin ich vor einigen Wochen über eine Rundpasse gestolpert, die mir auf Anhieb sehr gut gefiel. Ein Blick in den Wollvorrat zeigte dann auch gleich: Es kann stante pede losgehen, passende Wolle ist im Haus. 

Eine Maschenprobe war schnell gestrickt und so entstand nach und nach der Pulli mit der japanischen Rundpasse. Schon während des Strickens hatte ich mir Gedanken über die Lösung oben am Ausschnitt gemacht und wollte gerne einen Stehkragen mit Reißverschluss haben. Das hat auch eigentlich wunderbar funktioniert. Eigentlich. 

Denn als der fertige Pulli dann gewaschen war, passierte das, was mir trotz Maschenprobe (gewaschen) immer wieder passiert: Das große Teil verhielt sich einfach anders als die kleinere Probe, die in diesem Fall gar nicht so klein war. Die Wolle ließ enorm an Spannung nach und der Pulli wurde weiter (das war ok, er saß eh relativ körpernah) und etwas länger – auch noch im Rahmen. Was aber gar nicht mehr schön war: der "Steh"kragen. Der stand nämlich nicht mehr, sondern hing schlapp zur Seite. Na prima. 

Jetzt bleibt das aber so, denn den Reißverschluss werde ich im Leben nicht mehr raustrennen. Ich habe zum ersten Mal im Leben einen Reißverschluss in etwas Gestricktes eingenäht und war überglücklich, weil das mit viel Geduld und noch mehr Sorgfalt sogar faltenfrei und einigermaßen ordentlich (fürs erste Mal ...) gelungen war. 

Vielleicht stricke ich dieses Modell ja noch mal mit einer anderen, stabileren Wolle. Vielleicht. 







Samstag, 10. Februar 2024

01/2024 • Wendemütze

Oder: Zwei in eins und doppelt warm.

In den letzten Wochen haben mich zwei Prüfungen ein wenig mehr von der Freizeit abgehalten, als ich gerne gehabt hätte. Aber man kann halt nicht alles haben. 

Trotzdem wurde so nebenbei eine Wendemütze fertig, die mir selbst so gut gefällt, dass ich mir für den nächsten Winter vielleicht auch eine solche stricken werde. Dieses Exemplar ist aus gespendeter Wolle und kommt daher bis zum Herbst in den Spendenkoffer. Möglicherweise kommen da ja auch noch zwei, drei weitere dazu. Ganz sicher sogar. 

Verarbeitet habe ich Sockenwolle mit NS 3,0 mm. Durch das "doppelt doppelte" Bündchen ist die Mütze an den Ohren vor allem schön dick und warm. Sehr praktisch. 

Nachtrag:

Die Anleitung für die Wendemütze ist kostenlos auf ravelry zu finden. 












Donnerstag, 21. Dezember 2023

Sternstunden 2023

Oder: Die Saison ist (leider etwas vorzeitig) zu Ende. 

Vorzeitig zu Ende deshalb, weil ich krankheitsbedingt leider die Reise in die Heimat jetzt über die Weihnachtstage und somit auch den Markt in Ettlingen bei Karlsruhe absagen musste. Ich bin sehr traurig darüber – aus mehreren Gründen – aber krank ist halt nun mal krank, da beißt die Maus keinen Faden ab. Trotzdem können wir wieder auf eine entsprechend erfolgreiche Verkaufssaison zurückblicken. 

Angefangen hatte es bei der Herbstdult in Neufahrn (Freising), wo wir bei fast noch sommerlichen 18 Grad und Sonnenschein doch eine ganze Menge Sachen verkaufen konnten. Für unsere Waren sind ja winterliche Temperaturen eigentlich immer verkaufsfördernder. 

So winterlich wie beim Christkindlmarkt in Neufahrn dann am ersten Adventswochenende hätte es allerdings auch nicht sein müssen. Das war das Wochenende, an dem im Großraum München landunter war, da über Nacht ein halber Meter Schnee gefallen war. Zu unserem Glück wurde der Markt nicht wie viele andere abgesagt, auch wenn das bedeutete, dass wir vor Ort erst einmal unsere Hütten freischaufeln mussten. Nachdem ich in der Früh ja schon unsere Einfahrt zu schippen gehabt hatte, war das dann eigentlich schon genug Sport für ein Wochenende. Aber dann ging es ja erst richtig los mit dem Aufbau – bei anhaltendem Schneefall und bitterer Kälte. Es war nicht schön. Gar nicht schön. 

Immerhin hörte es dann am Samstag Nachmittag auf zu schneien und die Besucher kamen. Und kauften. Genauso war es am erneut bitterkalten Sonntag, der uns wirklich so einiges an Kraft abverlangte. Das rege Interesse und die Kauffreude der Besucher entschädigte allerdings für vieles. Besonders gut gingen an diesem Tag warme Socken, Stulpen und Kinderhandschuhe über die Theke. Und als wir nach einem erneuten Kraftakt beim Abbau am Abend schließlich Kassensturz machten, waren wir zwar immer noch total ausgelaugt und müde, aber glücklich: Der Geldbeutel enthielt einen richtig schönen vierstelligen Betrag. Damit hatten wir nicht gerechnet!

Der letzte Einsatz in diesem Jahr fand Anfang dieser Woche an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf statt, wo ich seit nun fast 2 Jahren arbeite. Dort hatte ich große Unterstützung von unserer Institutsleitung, so dass ich schließlich einen recht großen, für unsere Zwecke perfekten Raum anmieten durfte, um einen Tag lang unsere Waren anzubieten. Ich war im Vorfeld sehr gespannt, wie die Aktion wohl angenommen würde, da ich nicht einschätzen konnte, ob da mehr als meine direkten Kolleginnen vorbeikommen würden, auch wenn offiziell wirklich an der gesamten Hochschule Werbung gemacht worden war. 

Und auch da wurde ich extrem positiv überrascht: Gerade über die Mittagszeit nutzten zahlreiche Mitarbeiter (in der deutlichen Mehrheit Mitarbeiterinnen ;O) die Gelegenheit und kauften kräftig Weihnachtsgeschenke für sich oder die gesamte Verwandtschaft ein. So waren wir dann am Abend erneut glücklich, als wieder ein vierstelliger Betrag zum Vorschein kam. Wenn man dann auch noch bedenkt, dass der Verkauf in einem Innenraum für uns quasi purer Luxus war, kann diese Aktion als rundum gelungen bezeichnet werden, und ich hoffe (und habe auch schon positive Signale bekommen), dass wir das im kommenden Jahr wiederholen dürfen. 

Bevor ich jetzt das Endergebnis verrate, möchte ich mich erst noch einmal bei allen bedanken, die uns in irgendeiner Weise unterstützt haben: 

  • Danke an alle Strickerinnen, die wieder das ganze Jahr über viel, viel Zeit und gute Wolle investiert haben
  • Danke an alle Spenderinnen, die mit umfangreichen Wollspenden ihren Beitrag geleistet haben
  • Danke an alle Veranstalter und Verantwortlichen der Hochschule, die uns durch stark reduzierte Standmieten die Möglichkeit geboten haben, unsere vielen bunten Sachen zu verkaufen 
  • Danke an alle, die etwas bei uns gekauft und so dafür gesorgt haben, dass der enorme Aufwand der zuvor Genannten in Zahlen umgemünzt werden konnte
  • Und einen ganz besonders dicken Dank an meine treue Verkaufshelferin Angelika, die dieses Jahr mit mir zusammen jeden Auf- und Abbau sowie die vielen Verkaufsstunden bei Wind und Wetter durchgehalten hat. Dazu kamen dann zeitweise auch meine Chefin und Angelikas bessere Hälfte, die vor allem beim kräftezehrenden Weihnachtsmarkt in Neufahrn tatkräftig mit abgebaut haben, sowie der Herr Baron, der geduldig wochenlang offene Koffer und Kisten im gesamten Haus ohne zu murren ertragen und uns abends zumeist mit unserem Sternstunden-Aktionsstandardessen (Schnitzel mit schlesischem Kartoffelsalat) ;O) verwöhnt hat. 
So, und nun kommt der Kassensturz: 

Verkauft haben wir 120 Paar Socken in jeder Größe, gut 30 Paar Handstulpen für Erwachsene sowie 12 Paar Kinderhandschuhe, rund 30 Stirnbänder und Mützen, 25 Tücher/Schals und Loops, 40 Tierchen und Püppchen sowie einige Schlüsselanhänger, Einkaufsnetze, Karten und Dekoteilchen. 

Überwiesen habe ich heute nun aufgerundet stolze ... 

6.000 € 

Das kann sich doch sehen lassen, nicht wahr?! 

Die restlichen Waren werden jetzt dann sicher in Koffern und Kisten verstaut und dürfen dort auf die Märkte im nächsten Herbst warten. Bis dahin bekommen sie bestimmt auch wieder einige Kumpane, die übers Jahr produziert werden, um die Lücken in den Kisten zu füllen.

Jetzt bleibt mir nur noch, ein paar Fotos zu zeigen und 
euch allen eine gesegnete Weihnachtszeit und alles gute fürs neue Jahr zu wünschen!

















Samstag, 25. November 2023

14/2023 • E = mc^2

Oder: Bei uns ist Einstein eingezogen. 

Vor sehr langer Zeit bin ich auf ravelry einmal auf sehr interessante Vorlagen fürs Schattenstricken gestoßen. Diese Technik hatte ich noch nie gestrickt und konnte mir auch nicht so wirklich gut vorstellen, wie das wohl funktionieren könnte. Als ich dann auch noch Albert Einstein entdeckt habe, quasi den Lieblingswissenschaftler vom Herrn Baron, stand der Entschluss bald fest: Irgendwann ... 

Jetzt war irgendwann. Anfang November waren die Barons ja mal wieder in Asien zum Akkus Auffüllen und hatten sich nach dem umtriebigen Südafrika-Urlaub im Frühjahr bewusst für einen Faulenzerurlaub im Herbst entschieden. Und faulenzen heißt dann natürlich: Stricken, Tee trinken, baden, stricken, ein bisschen lesen und dann wieder stricken. Oder so. Das hieß natürlich auch, dass ich etwas aufwändiger stricken konnte, denn im Urlaub war endlich die Zeit und Ruhe da, um mich mit etwas Denkintensiverem zu beschäftigen. 

Nun ja, und so kam es, dass pünktlich zum Geburtstag vom Herrn Baron mein erstes, eigentlich als Kissen geplantes Schattenstrickwerk von den Nadeln hüpfte. Den Blick hättet ihr allerdings sehen sollen, als ich das Teil auf dem Tisch ausgebreitet und dem Herrn des Hauses ganz aus der Nähe präsentiert habe. Ja, ein Streifendeckchen ... dann habe ich ihn im Hotelzimmer ein paar Schritte weggeschickt und siehe da, es kam die Erleuchtung und die Begeisterung war wirklich groß. 

Gerahmt wurde Herr Einstein dann nach der Rückkehr zuhause, wo ich erst einen passenden Rahmen bestellt habe, und nun hängt er bei uns im Durchgang von der Küche zum Wohnzimmer und sorgt immer wieder für ein Grinsen. 

... und im nächsten Urlaub im kommenden Frühjahr stricke ich dann die Beatles. So zumindest der Plan. 







Freitag, 27. Oktober 2023

13/2023 • Die 7 Zwerge

Oder: Einmal quer durchs Hotel.

Da die Barons mal wieder in Thailand gelandet sind und dort ganz bewusste einen Faulenz-Urlaub machen wollten, musste natürlich auch ein ausreichender Wollvorrat mitreisen, damit es der Frau Baron im Laufe der Tage nicht zu bunt wird. 

Und neben einer sehr aufwändigen Arbeit, die ich demnächst hier zeigen werde, wenn sie in einen Rahmen eingebastelt ist, sind einige Knubbelchen aus Sockenwollresten für die nächsten Märkte entstanden. Vielleicht erkennt ja die eine oder andere Wollspenderin auch hier ihre Wolle wieder. 

Die 7 Zwergerl durften dann gemeinsam einmal die Hotelanlage unsicher machen und den einen oder anderen irritierten Urlauber- und Angestelltenblick auf sich ziehen *hihi. Dafür sind aber halt auch ein paar nicht ganz alltägliche Fotos entstanden. 

Apropos – die nächsten Termin stehen jetzt auch fest:

voraussichtlich am 2.+3.12. Christkindlmarkt Neufahrn/Eching (Sa., 15-21 Uhr und So., 11-18 Uhr) 

und 22.-24.12. Sternlesmarkt Ettlingen/Karlsruhe (Fr.+Sa., 11-21 Uhr und So., 11-14 Uhr)

















Sonntag, 17. September 2023

12/23 • Warme Kinderhände

Oder: Der erste Verkauf naht. 

In den letzten Tagen habe ich reihenweise Kinderhandschuhe aus Socken- und Merinowolle gestrickt, auch wenn die aktuellen Temperaturen noch nicht erahnen lassen, dass man die Handschuhe vielleicht bald schon gebrauchen kann. 

Egal wie ... relativ kurzfristig hat es sich ergeben, dass wir am kommenden 

Sonntag, 24.9.23 von 11-18 Uhr bei der Herbstdult in Neufahrn/Eching 

unsere Waren anbieten können. Wenn ich ehrlich bin, wünsche ich mir dann 10 Grad weniger (mindestens), damit das Publikum auch Lust hat, gestrickte Sachen zu kaufen.