Donnerstag, 24. Dezember 2020

Klöppelspitze

Oder: Was lange währt ...

Vor langer Zeit, ich weiß beim besten Willen nicht mehr, wann genau, hatte mir meine Mutti ein selbst gesticktes Hardangerdeckchen mitgegeben, für das sie sich gerne eine Borte klöppeln wollte. Dafür gab es aber wegen der "krummen" Maße keine Vorlage. Und da kam ich wieder ins Spiel: Ich hatte den Auftrag, eine Spitze passend für das Deckchen zu entwerfen. Tja, und dann ... 

Keine Ahnung, was dann passierte, aber das Deckchen ward mir aus dem Auge aus dem Sinn und lag sauber verpackt nun sicherlich mehrere Jahre in einem Schuber auf meinem selten genutzten Schreibtisch. Unbeachtet, unbearbeitet. Im Frühjahr, als gerade klar wurde, dass ich meinen Schreibtisch für eine nicht absehbare Zeit fürs Homeoffice brauchen würde, kam mir dann selbiges Deckchen wieder in die Finger. 

Nun ja, und da es mir schon ein wenig peinlich war, dass ich das so total vergessen hatte, dass ich im ersten Moment nicht mal mehr wusste, warum dieses Deckchen bei mir lag, setzte ich mich hin und entwarf in Null-Komma-Nix eine Spitze dafür. Als dann im Sommer meine Freizeit unfreiwillig durch Einkürzung meiner Arbeitsstelle auf 4 Tage auch noch unerwartet anwuchs, befreite ich nach langer, langer Pause meine Klöppel aus dem Keller, wickelte Garn auf und klöppelte kurzerhand die Spitze auch noch gleich fertig. 

Und so hat das Deckchen nun mit eigenem Gewand an Weihnachten wieder nach Hause zurück gefunden. 








Dienstag, 15. Dezember 2020

22/2020 • Happy Hippo

Oder: Wunsch erfüllt. 

Vor einigen Tagen äußerte jemand auf Ravelry den Wunsch nach Strickzeit. Konkret: Sie wünschte sich, dass jemand für sie bzw. ihr kleines Enkelkind ein Nilpferd stricken würde, was sie selbst wegen Arthrose in den Fingern nicht mehr könnte. Wolle würde gestellt, Wunschtermin Februar. 

Zufällig hatte ich diese Hippo-Anleitung gerade genauer ins Visier genommen, weil ich ein fertiges gesehen hatte und mich unsterblich in dieses verliebt hatte. Was lag also näher, mich als Strickerin anzubieten? Und da ich wohl die erste (und vielleicht einzige?) war, die ihre Strickzeit angeboten hatte, bekam ich den Zuschlag und ein paar Tage später auch schon die Wolle zugeschickt. 

Zunächst habe ich ein Testhippo genadelt mit einer ziemlich gut abgelagerten grauen Wolle, die ich vor Jahren einmal auf einem Flohmarkt erstanden hatte. Da sie kein Etikett hatte, war ich mir nie über die Zusammensetzung sicher und wusste damit auch nicht so recht, was daraus werden sollte. Nun, ein Hippo sollte es also werden. Das graue Nilpferd besteht also aus einer Wolle, die etwa 6-facher Sockenwolle entspricht, und wurde mit NS 2,5 mm gestrickt. Nachdem ich die 45 Seiten (!) lange, englischsprachige Anleitung (Kaufanleitung auf ravelry) also verstanden hatte, konnte es an das erste bunte Hippo gehen. 

Dieses wurde aus einem Schoppel Zauberball Cotton mit Nadelstärke 2 mm gestrickt, was zeitweise schon ein wenig fummelig wurde. Aber es hat so viel Spaß gemacht und so wenig Wolle verbraucht, dass ich aus dem Restknäuel gleich noch ein Babyhippo gestrickt habe. Und ich glaube fast, das wird nicht das letzte Nilpferd seiner Art gewesen sein ... 

Und nun hoffe ich, dass die Empfängerin im hohen Norden genauso begeistert ist von ihren neuen, bunten Dicken wie ich ... 














Sonntag, 13. Dezember 2020

21/2020 • Kunterbunte Mützen

Oder: Der Winter kann kommen!

Neulich war mir mal nach bunt. Kein Wunder, denn schon seit fast 2 Wochen haben wir hier keinen Sonnenstrahl mehr gesehen, alles grau in grau und nebelig und ... bäh! Also musste etwas Farbe auf meine Nadeln, und was würde sich dafür besser eignen als Sockenwoll-Reste? 

Die Kiste mit den Resten quoll eh schon über, also war das quasi die perfekte Win-win-Situation: Die Kiste wurde leerer, mein Gestrick bunter und bunter. 

Zusammen mit zwei hauchdünnen Kunstfaser-Fäden wurden daraus herrlich warme Mützen in verschiedenen Größen. Ein schönes Projekt für nebenher ... was man von meinem nächsten Projekt nicht behaupten kann, aber dazu dann in ein paar Tagen etwas mehr, sonst ist eine Überraschung womöglich im Eimer. 

Nachtrag: 4fach Sockenwolle + 2 Fäden, entspricht etwa 6fach Sockenwolle 😉










Samstag, 12. Dezember 2020

Sternstundentag 2020

Oder: Es war wieder so weit!

Gestern war der große Sternstundentag und wie schon in den vergangenen Jahren habe ich auch dieses Jahr wieder an diesem Tag unsere Jahresüberweisung abgeschickt. 

Aufgrund der ausgefallenen Märkte konnten wir dieses Jahr leider nicht ganz so viel erarbeiten wie in den letzten Jahren. Aber wir haben unser Bestes gegeben: Zwei meiner Helferinnen haben mit Fleiß im Frühjahr eine kleine Masken-Produktion mit "Direktvermarktung" eröffnet und so manchen Euro für unsere Kasse eingenommen. Zudem haben wir versucht, so viel wie möglich direkt an Interessierte zu verkaufen. Und zu guter letzt haben wir dann privat auch noch ordentlich etwas draufgepackt, so dass ich gestern eine Überweisung über 1.500.- Euro an die Sternstunden abgeschickt habe. 

Ich danke allen, die auch in diesem schwierigeren Jahr mitgeholfen haben, sei es durch Sondereinsätze, durch Verkäufe, durch unermüdliches Stricken oder Häkeln, durch großzügige Wollspenden oder auch durch den Kauf unserer fertigen Stücke. Danke euch allen!

Jetzt habe ich die Sachen erst mal gut verpackt und, falls nicht noch jemand nach etwas fragen sollte, fürs nächste Jahr eingewintert, in der Hoffnung, dass bis dahin die Welt wieder etwas normaler tickt und es bis zum Herbst wieder die gewohnten Verkaufsmöglichkeiten geben wird. Ich bin da guter Dinge! 

Und wer gerne noch etwas Gutes tun möchte, ist herzlich eingeladen, direkt eine Spende 
an die Sternstunden zu senden – einfach auf der Internetseite (www.sternstunden.de) 
das Spendenformular ausfüllen. 


Sonntag, 29. November 2020

Weihnachtsdeko

 Oder: Eine Deko-Queen bin ich ja nicht gerade ...

... aber wenn wir dieses Jahr über die gesamte Weihnachtszeit mehr denn je zu Hause sein werden, haben wir beschlossen, wieder einmal einen großen Adventskranz (statt Weihnachtsbaum) aufzustellen. Wir sind ja nun nicht so die großen Weihnachtsfreaks. Also, eigentlich schon fast die Stufe kurz vor Grinch :O)

Also habe ich gewerkelt, was das Zeug hält, die Küche sah zeitweilig aus wie ein Schlachtfeld und mehr als einmal habe ich gefegt. Herausgekommen ist ein riesiger Kranz, der inzwischen an seinem Ständer hängt. 

Und wer sich jetzt wundert, dass bei den Barons die Kerzen schon angebrannt sind, dem sei gesagt: Die Kerzen, die die Frau Baron für den Adventskranz gekauft hatte, waren gemessen am letztlich entstandenen Kranz ... ähm, winzig. Da musste eine andere Lösung her. Und da im Keller noch immer Kerzen lagen, die damals, lang ist es her, zur Dekoration der Hochzeitstische angeschafft worden waren, wurden nun (fast) die letzten dieser Kerzen auf diesen Adventskranz gesetzt. 








Mittwoch, 25. November 2020

20/2020 • Adventskalender

Oder: Mein Hut, der hat 3 Ecken ...

Nicht mein Hut, aber der des Schneemannes und auch die Mütze des Weihnachtsmannes sind dreieckig. Dazu kam es, als vor einigen Wochen jemand in unserer Ravelry-Gruppe nach gestricktem Weihnachtsschmuck suchte. Da kam dann unter anderem eine Anleitung hervor, die für dreieckige Elfen mit ziemlich dickem Garn gemacht war. Die Optik der Kerlchen fand ich sehr nett, aber sowohl die Machart, als auch das Material sagten mir so überhaupt nicht zu. 

Also habe ich mich hingesetzt und einfach selbst losgetüftelt. Und wie man sieht, hat das ganz gut funktioniert. Die Dreiecks-Kumpane sind aus Sockenwolle mit einem 2 mm starken Nadelspiel gestrickt, so dass da nichts zugenäht werden musste. Nachdem zuerst die Weihnachtsmänner produziert waren, mussten Schneemänner her. Tja, und dann kam mir die Idee, daraus heuer einen Adventskalender zu basteln ... also brauchte ich noch ein drittes Motiv und nach ein wenig Hin und Her wurde der Baum daraus. 

24 Dreiecke waren ruckzuck gestrickt, die machten so richtig süchtig. Im Inneren steckt jeweils ein Karton-Dreieck, damit die Jungs auch längerfristig Haltung bewahren. 

Inzwischen ist der Überraschungskalender angekommen und ich kann ihn hier zeigen. 













Sonntag, 15. November 2020

Christkind at work

 Oder: Porzellan aufgehübscht.

So langsam darf man ja schon an Weihnachtsgeschenke denken, zumal, wenn sie wie in diesem Fall auch noch per Post zum Empfänger kommen sollen. Da wird es dieses Jahr sicherlich gut sein, lieber etwas zu früh abzuschicken, damit das Geschenk dann auch unterm Baum liegen kann, sofern eine persönliche Übergabe nicht doch noch möglich sein wird. Aber wenn ich ehrlich bin, glaube ich daran im Moment nicht so richtig. 

Also habe ich einige freie Stunden am Wochenende genutzt, um wieder einmal die Pinsel zu schwingen. Neben einigen Bestellungen (die Strickknuddl-Tassen scheinen sehr gut zu gefallen!) ist auch ein Tea-for-one-Service fertig geworden. Da das eine Katzenliebhaberin bekommen soll, war schnell klar, dass da in irgend einer Form Katzen drauf sollten. Und als die passende Idee dann irgendwann plötzlich im Kopf und anschließend in Kritzelform auf Papier gebracht war, fehlte nicht mehr so viel bis zur Umsetzung auf Porzellan. 

Die Tassen werden schon in den kommenden Tagen auf Reisen gehen, das Teeservice soll Ende des Monats losgeschickt werden. Ich bin schon heute gespannt, was die Empfängerin dazu sagen wird ... 






Freitag, 30. Oktober 2020

19/2020 • Ein Herz für Senioren.

 Oder: Viele Herzen für viele Senioren.

Schon im Juni hatte ich einmal von der Aktion einer karitativen Gruppe auf Ravelry berichtet, bei der es darum geht, den Bewohnern einer sehr großen Senioreneinrichtung nördlich von Köln zum Heiligen Abend eine kleine Freude zu bereiten. Jeder der Senioren soll in der Nacht zum Heiligen Abend ein gestricktes, gehäkeltes oder auch genähtes Herz an die Tür gehängt bekommen. 

Lange Zeit dümpelte die Aktion so vor sich hin, nicht zuletzt, weil die Initiatorin, selbst inzwischen Bewohnerin dieser Einrichtung, nicht so oft online sein konnte, wie es vielleicht nötig gewesen wäre, um die Teilnehmer bei der Stange zu halten. Da ich im Moment nicht zuletzt auch wegen der abgesagten Märkte doch mehr Freizeit habe als erwartet, habe ich kurzerhand Hilfe angeboten, die gerne angenommen wurde. Und so ist die Herzchen-Produktion in den letzten Tagen so richtig in die Gänge gekommen, etliche Teilnehmerinnen sind neu dazu gekommen und über ein Drittel der angepeilten 570 Herzen sind schon fertiggestellt. 

Natürlich habe ich selbst auch einiges dazu beigetragen und die neuesten Herzen möchte ich heute hier vorstellen – sie sind alle nach der von mir auf Ravelry kostenlos erhältlichen Anleitung gestrickt und machen irgendwie ein bisschen süchtig ... im Moment habe ich 41 Herzerl fertig, Ende aber noch nicht in Sicht. Bis Mitte Dezember ist ja noch ein bisschen Zeit, da kommt bestimmt noch was dazu. 






Dienstag, 27. Oktober 2020

Keine Märkte in 2020

Oder: Einfach machtlos.

Es hat sich ja schon seit einigen Wochen abgezeichnet, aber inzwischen ist es wohl sicher: Dieses Jahr werden wir bei keinem Hallenmarkt unsere Sternstunden-Waren feilbieten können. Die letzten Marktabsagen kamen am vergangenen Wochenende, was mich jetzt aber auch nicht mehr überrascht hat mit Blick auf die aktuell wieder beängstigend steigenden Infektionszahlen überall im Lande, von unseren Nachbarländern gar nicht zu sprechen. Gegen diesen dämlichen Virus ist man halt (noch) machtlos. 

Da hilft es auch nichts, dass wir proppenvolle Koffer haben, weil wir übers Jahr wieder fleißig – dank mehr Freizeit sogar mehr als in den letzten Jahren – an der Nadel hingen. Und so lagern jetzt bei mir zahlreiche Koffer und Boxen und harren der Dinge, die da kommen. Da ich schon im September so eine böse Vorahnung hatte, haben 3 fleißige Helferinnen und ich die vielen bereits bei mir eingetroffenen Waren gleich sortiert, in die Buchhaltung aufgenommen und dann mottensicher in Tüten und besagte Koffer verstaut. Sollte uns noch jemand etwas zusenden wollen, darf das natürlich gerne weiterhin geschehen, ein bisschen Platz ist in den Koffern immer noch. Ich bin aber auch sehr dankbar, wenn ihr eure eventuell fertigen Sachen selbst bis zum kommenden Jahr lagern könnt. 

Sollte jemand noch ein handgefertigtes Weihnachtsgeschenk benötigen wie beispielsweise Socken, Stirnbänder, Mützen, Püppchen oder Handstulpen, darf gerne per E-Mail bei mir danach angefragt werden. Die meisten Teile gehen ja doch recht klein zusammen und können mit akzeptablen Portokosten versandt werden (Vorkasse per paypal oder Banküberweisung). 

Die großzügigen und großteils qualitativ sehr hochwertigen Wollspenden, die mich in den letzten Wochen und Monaten erreicht haben, sind zu einem Teil bereits verarbeitet, ein größerer Teil wartet aber noch gut verstaut in Boxen auf seine Verwertung. Mit der Verarbeitung wird es über den Winter und weiter bis zu den hoffentlich im nächsten Jahr wieder stattfindenden Märkten weitergehen. Ist doch klar! 

Und die nächsten Stücke habe ich heute auch noch zu zeigen: Ich wollte schon so lange einmal eine Teufelsmütze stricken. Jetzt hat sich die Gelegenheit ergeben und aus mehreren Vorlagen, bei denen mir immer irgendetwas nicht gefallen hat, habe ich mir meine eigene Anleitung zusammengebastelt. Diese drei Mützen sind aus Sockenwolle mit Baumwollanteil gestrickt, weitere sind bereits in Planung. Zuvor hat aber eine andere Aktion Vorrang ... davon berichte ich in den nächsten Tagen etwas mehr.