Oder: Auch nach 12 Jahren gibt es noch Überraschungen ...
Ja, diese Saison war tatsächlich in verschiedener Hinsicht etwas anders als andere. Alles fing schon damit an, dass ich beim Herbstmarkt in Neufahrn dieses Jahr nicht dabei sein konnte, da ich zu dieser Zeit in Kanada unterwegs war. Daneben scheint mir die Möglichkeit, einen preisgünstigen oder gar kostenlosen Stand auf einem Markt zu ergattern in den letzten zwei, drei Jahren immer schwieriger zu werden. Und so kam es, dass ich dieses Jahr zum ersten Mal seit Beginn der Aktion keinen Stand am Weihnachtsmarkt in Ettlingen bei Karlsruhe hatte. Dort hatten wir in der Vergangenheit immer sehr gute Verkäufe, so dass uns das schon ein wenig traurig gemacht hat, dieses Jahr nicht mit von der Partie zu sein.
Auch bei weiteren Märkten, für die ich mich beworben hatte, habe ich keine Zusage bekommen, so dass ich zunächst ausschließlich den Christkindlmarkt am 1. Advent in Neufahrn bei Eching sicher hatte. Dort allerdings hatten wir wie schon gewohnt eine tolle Holzhütte und zu meiner großen Überraschung beim Blick auf den Standplan: an "Pole-Position" - sprich, direkt am Eingang des Marktes mit Blick auf die von der Hauptstraße kommenden Besucher. Besser ging nicht. Daher hat uns auch das Ergebnis des ersten Tages, an dem wir unterdurchschnittlich, nein eigentlich schon miserabel verkaufen konnten, sehr überrascht und bange auf den Sonntag blicken lassen. Wie sich herausstellte völlig überflüssigerweise, denn am Sonntag rannten uns die Kunden förmlich die Bude ein, so dass am Abend der Geldbeutel so richtig voll war.
Wie erhofft, durfte ich dann auch an meiner Arbeitsstelle wieder einen Raum mieten und einen halben Tag lang für die Mitarbeiter der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf unsere Waren ausbreiten - und das Angebot wurde von den Kolleginnen und Kollegen ausgiebig genutzt, so dass auch hier innerhalb weniger Stunden der Geldbeutel dick und dicker wurde. Dieser Verkaufstag war für mich und meine schon markterfahrene Helferin wieder etwas Besonderes, denn "indoor", "beheizt" und "extrem viel Platz" sind Attribute, die ich nicht häufig mit den Sternstunden-Verkäufen in Verbindung bringen kann. Diesen halben Verkaufstag konnten wir so als rundum gelungen abhaken.
Tja, und wie es der Zufall manchmal so will, hatte mich schon vor zwei Jahren ein Arbeitskollege auf einen kleinen Weihnachtsmarkt in der Freisinger Innenstadt aufmerksam gemacht. Damals war es aber wegen eines anderen festen Termines mit meinem Chor für mich nicht möglich, am dritten Advent für die Sternstunden unterwegs zu sein. Dieser Markt fiel mir dann im November wieder ein und eine kurze Internetrecherche erbrachte mir eine Ansprechperson, an die ich mich einfach mal formlos per Mail mit der Geschichte um uns und meine Aktion wandt. Bei diesem Weihnachtsmarkt am Marienplatz in Freising handelt es sich um einen "Karitativen Christkindlmarkt", bei dem viele Stände einen Teil ihrer Einnahmen an karitative Einrichtungen spenden. Kein Wunder also, dass wir innerhalb kürzester Zeit eine Standzusage bekamen, da wir ja sogar die kompletten Einnahmen an die Sternstunden spenden.Dann kam das Aber, zum Glück noch eine Woche vor dem Markt: Der Stand entpuppte sich als Dultstand ohne Außenwände, lediglich ein Planendach gab es. Da kam ich mal kurz ins Schwitzen, denn wo sollte ich auf die Schnelle noch so große Planen herbekommen? So schnell wie das Problem aufgeploppt war, so unmittelbar konnte es aber auch schon gelöst werden, denn eine meiner fleißigen Helferinnen hatte Zugriff auf eigentlich für den Müll bestimmte, aber vorsichtshalber mal in ein Lager abgelegte, riesige, richtig feste Folien, die wir nutzen konnten. Und das war dann am vergangenen Wochenende auch die halbe Miete: Am Freitag haben wir beide 3,5 Stunden geschuftet, um den Stand mit Folie und Tacker so zu bearbeiten, dass er an 3 Seiten richtig schön winddicht wurde. Meine Dekolaken, die immer an die Wände kommen, taten dann von innen dagegen gehängt ihr Übriges. Am Boden haben wir Paletten untergelegt, auf die Malervlies und später noch beheizbare Fußmatten kamen.
Am Samstag in der Früh waren wir dann zu dritt und somit mit dem Einrichten des Standes ruckzuck fertig. Meine beiden bis zu dem Zeitpunkt gegenseitig noch unbekannten Helferinnen haben sofort Hand in Hand zugepackt - so macht selbst die anstrengendste Arbeit am Ende Spaß, wenn alles läuft wie am Schnürchen. Ja, und ab 10 Uhr hieß es dann der Dinge zu harren, die auf uns zukommen sollten.Wobei, lange mussten wir nicht warten und die ersten Neugierigen und Käufer trudelten ein. Ein schneller Blick in die Kasse gegen Mittag ließ mich schon ein wenig grinsen ... Auch an diesem Markt hatten wir einen super Standplatz, denn zum einen standen wir gegen die Windrichtung, so dass wir nicht gar so frieren mussten, zum anderen war uns vis-à-vis die Musikbühne, wo wechselnde Bläsergruppen schöne Weihnachtsmusik spielten, was die Leute natürlich in unsere Nähe anzog. Den ganzen Tag riss der Käuferstrom nicht ab, ohne dass es irgendwie stressig geworden wäre. Und so kam es, dass wir am Abend bereits auf teilweise fast leere Sockenkisten blickten - und wir hatten viele, sehr, sehr viele Socken in den gängigen Größen dabei!!! - und uns fragten, was wir denn bitteschön am Sonntag noch verkaufen sollten?! Nun, das war natürlich ein wenig übertrieben, denn wir hatten ja noch massig andere schöne Dinge wie Mützen, Stirnbänder, Püppchen und Stulpen dabei. Aber der Kassenschlager waren die Socken ab Gr. 36, gar keine Frage.
Ein etwas genauerer Blick nach über 12 Stunden Markt-Werkeln und -Stehen in die Kasse am Abend zuhause ließ mich dann erst mal sprachlos am Küchentisch sitzen: Im Geldbeutel lag bereits so viel Geld von einem einzigen Tag, wie wir sonst üblicherweise an einem wirklich guten Markt in zwei Tagen erwirtschaften ... irre.
So waren wir natürlich am Sonntag bester Laune, als wir uns zu dritt wieder am Stand einfanden. Die Erwartungen waren allerdings gering, wie gesagt, der Kassenschlager ging zur Neige und es war auch zu erwarten, dass sonntags etwas weniger Besucher kommen würden. Äh, nein. Es war den ganzen Sonntag über richtig was los, die Besucher kamen, viele kauften, etliche suchten nach "ihrer" Sockengröße vergebens (wir hätten also noch viel mehr in den gängigen Größen verkauft, wären sie da gewesen) und der Geldbeutel wurde erneut langsam aber sicher dick. Um 19 Uhr war dann Feierabend und dank meiner echt fleißigen Zupackerinnen waren wir bereits nach 1,5 Stunden fertig mit dem Rückbau der Bude und abfahrbereit - auch damit hatte ich nicht gerechnet. Der Kassensturz am Abend ließ mich dann rund ums Gesicht grinsen: Wir hatten erneut eine tolle Summe eingenommen, die nur wenig hinter der am Vortag lag. Und so können wir den Karitativen Christkindlmarkt in Freising für uns als vollen Erfolg verbuchen: Auf- und Abbau liefen wider Erwarten wie am Schnürchen, der Markt war sehr gut besucht, bei uns wurde wahnsinnig viel gekauft, das Wetter spielte ganz gut mit und unsere Sternstundenkasse wurde somit um einen irren Betrag bereichert. Ich bin noch immer sprachlos über dieses Ergebnis!
So, wer hat bis hierhin alles gelesen? OK, dann geht noch was. Denn bevor ich nun die Gesamtsumme unserer diesjährigen Aktion bekanntgebe, möchte ich auf jeden Fall noch einmal allen ein herzliches Dankeschön zukommen lassen, die mich in vielerlei Hinsicht unterstützt haben:
Danke an alle, die mich mit fertig gestrickten Sachen unterstützt haben!
Danke an alle, die Wolle gespendet haben, die wir in viele schöne Teile verarbeiten konnten!
Danke an alle, die mir eine Verkaufsplattform oder auch einen Stand zur Verfügung gestellt haben!
Danke an alle, die unsere Kasse gefüllt haben - sei es durch einen Kauf oder auch eine Spende!
Danke an alle, die auch unterm Jahr an uns gedacht und das eine oder andere Geschenk bei uns gekauft haben!
Danke an meine drei fleißigen Helferinnen, ohne die ich die Verkaufsaktionen nicht hätte durchführen können, ihr habt wieder alles gegeben!
Und nicht zuletzt auch ein Danke an den geduldigen Hrn. Baron, der es gelassen ertragen hat, dass wochenlang Koffer und Kisten im Wohnbereich rumstanden, der geholfen hat, die schweren Koffer vom Dach bis zur Garage zu schleppen - nachher wieder zurück ... - und der gelegentlich schon mit einem warmen Abendessen auf mich wartete, wenn ich platt, durchgefroren und müde vom Verkauf nach Hause kam!
Und nun seid ihr natürlich auch neugierig, was denn bei all diesen Aktivitäten in 2024 herauskam. Ich kann verkünden, dass ich heute folgende, unerwartet große Summe (wie immer natürlich großzügig aufgerundet) an die Sternstunden überwiesen habe:
8.000 Euro
Jetzt heißt es für mich die nächsten Tage nach Feierabend noch, die übrigen Sachen zu sortieren, zählen und schließlich bis zum kommenden Jahr einzulagern. Naja, und dann geht mit ein bisschen Pause die Produktion quasi schon für 2025 los, das eine oder andere Paar Socken habe ich ja immer auf den Nadeln.
Wenn jemand auch nächstes Jahr wieder oder auch zum ersten Mal gerne etwas beisteuern möchte, freuen wir uns natürlich immervor allem über gestrickte Socken (ab Gr. 36 - die kleineren sind noch in sehr großer Zahl vorhanden), Stulpen, Püppchen oder auch Stirnbänder und Mützen. Auch lange, breite Schals für Erwachsene sind immer wieder gefragt. Neben Kindersocken sind auch Tücher noch in größerer Zahl vorrätig (Ausnahme: einfarbige Tücher und Lace-Tücher). Einen Wunsch hierzu: Bitte schickt mir keine Sachen ungewaschen zu, in denen sich Katzen zu sehr vergnügt haben - ich habe eine Tierhaarallergie und kann Tücher mit vielen Katzenhaaren weder selbst ertragen, noch anderen Leuten zum Kauf anbieten.
Selbstverständlich freuen wir uns auch über Wollspenden - egal ob Wollreste oder ganze Knäuel. Einziger Wunsch hier: Bitte keine reinen Kunstfasern wie Acryl, Polyamid etc. (die spenden wir im Zweifel weiter an eine Schule, einen Kindergarten bzw. eine Behinderteneinrichtung zum Basteln) und möglichst Wolle, die maximal bis Nadelstärke 4 mm zu verarbeiten ist.
Zum Abschluss gibt es jetzt wie immer ein paar Fotos - ich wünsche euch noch eine schöne restliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins nächste Jahr!
Pole-Position in Neufahrn - besser hätte der Platz nicht sein können! |
Die fertig eingerichtete Bude in Freising beim Karitativen Christkindlmarkt - auch hier ein super Platz! |
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