Dienstag, 15. September 2015

Traumurlaub Malediven

Oder: Wir waren Fische-Gucken!

Lange haben wir uns auf diesen Urlaub gefreut, und vor zwei Wochen ging es nach einigen familiären Turbulenzen dann endlich los: Zwei Wochen auf der Malediven-Insel "Filitheyo" standen auf dem Programm. Dort wollten wir einfach abschalten und schnorcheln, schnorcheln und ab und an dann auch mal schnorcheln.

Der Plan ging auf: Obwohl auf den Malediven gerade Regenzeit ist, hatten wir nur am ersten Tag durchgehend Regen, der Rest des Urlaubs war trocken – zumindest was Nässe von oben anging, so dass wir ab dem zweiten Tag zweimal täglich für je 1-2 Stunden im glasklaren, absolut ruhigen Wasser lagen, um die Unterwasserwelt rund um die Insel zu erkunden.

Unser Bungalow lag direkt am Strand, etwa 15 m von der Wasserkante entfernt. Selbst im flachen Wasser waren schon jede Menge Fische zu finden, so richtig lebhaft wurde es aber, wenn man ca. 20 m ins Meer hinein schwamm – wo man noch immer stehen konnte – und sich an der Riffkante entlang bewegte. Genau dort, wo der Boden in unendliche Tiefen abzufallen schien, tobte das farbenfrohe Leben.

Dort nämlich kamen sie fast alle vorbei: die Hektischen, die eilig hin und her schwammen, um hier und da an den Korallen zu naschen. Die Neugierigen, die sich in großen Schwärmen um einen scharten und keinerlei Ängste zu haben schienen – sie hielten gerade mal so viel Höflichkeitsabstand ein, dass sie einen nicht anrempelten. Die Vorwitzigen, die sich aus der Gruppe lösten und mal direkt einen frontalen Blick in diese seltsamen Tauchermasken wagten. Die Schüchternen, die sich, sobald sie sich entdeckt fühlten, schleunigst unter die nächstbeste Koralle verzogen. Die Erhabenen, die regungslos in der Strömung standen und das quirlige Leben um sich mit stoischer Ruhe zur Kenntnis nahmen. Die Geschäftigen, die von Koralle zu Koralle schwammen und eine mir unerfindliche Mission zu erfüllen schienen. Und all die anderen, die kreuz und quer schwammen und ihr Übriges zum bunten Treiben rund um die – leider recht farblosen – Korallen beitrugen

Immer wieder kamen aber auch ganz andere Gesellen vorbei, die unsere volle Aufmerksamkeit auf sich zogen: Kleine Schwarzspitzen-Haie – sehr schüchtern und nur von der Ferne zu beobachten – zogen majestätisch vorüber. Mir nicht immer ganz geheuer waren auch die Muränen, die hin und wieder aus ihrem Korallenversteck herauskamen, um sich bodennah zu einer anderen Koralle zu schlängeln. Dafür hat mich der Federschwanz-Stachelrochen umso mehr fasziniert. Und dann waren da natürlich auch noch die Schildkröten, auf die wir fast täglich stießen. Sie nahmen nicht einmal Kenntnis von den fotografierenden und sie verfolgenden Schnorchlern, denen sie im Zweifelsfall bis auf 20 cm nahe kamen.

Eines meiner beiden Lieblingserlebnisse hatte ich dann auch mit einer Schildkröte. Bereits auf dem Rückweg zum Strand im an dieser Stelle extrem trüben Wasser schaute ich auf … und sah mich Auge in Auge mit einer riesengroßen Schildkröte, die vermutlich genauso erschrocken war wie ich. Freundlicherweise entschied sie sich, etwa 30 cm vor mir ein wenig abzutauchen, um gerade so unter mir durch schwimmen zu können. In dem Moment war ich so perplex, dass ich nicht mal die Kamera schnell genug zücken konnte.

Und dann waren da noch die beiden Maseken-Igelfische Susi und Franz (ich finde, sie haben einfach geguckt wie Susi und Franz ;O). Zuerst entdeckte ich Susi, wie sie sich zwischen einigen Korallen hindurch bewegte. Aber erwartungsgemäß bemerkte sie sehr schnell, dass ich ihr auf der Fährte war und beschleunigte ihren Gang (oder das, was Fische eben beschleunigen), um einige Meter weiter unter einer plattenförmigen Koralle zu verschwinden und mit ihrem riesigen Auge herauszuschauen. Wenige Sekunden später schob sich eine Nase unter der Koralle hervor – zuerst dachte ich, sie käme wieder heraus, aber nein: Ihr mutiger Ritter Franz schob sich heraus, bewegte sich vor mir schwänzelnd hin und her und schien zu fragen: "Hast du mich jetzt auch gesehen, ja? Dann komm' mal mit ...!". Ts, dachte der Gute doch wirklich, mich von seiner Süßen weglocken zu können. Ok, ich tat ihm den Gefallen, schwamm ihm ein Stück weit hinterher, bis er sich hinter einer großen Korallenkugel verbarg – dann tat ich so, als hätte ich aufgegeben … sah dann aber zu, wie er wieder zurück zu seiner Susi schwamm und sich unter die gemeinsame Koralle schob.

So … und nun kommt eine winzige Auswahl von den über 1500 Fotos, die ich im Laufe der 14 Tage geschossen habe ;O)




Malediven-Anemonenfisch "Nemo"

Blaustreifen-Doktorfisch mit Putzerfisch am Bauch

Einhornfisch

Federschwanz-Stachelrochen

Gemeiner Picasso-Drückerfisch von oben

Großaugen-Straßenkehrer mit Putzerfischen

Kaninchenfische

Masken-Igelfisch Franz

Masken-Igelfisch Susi

Riesenqualle






Wimpelfische

Schwarzspitzen-Hai

Seehund-Kugelfisch
Weißkehl-Doktorfisch Dörrie

5 Kommentare:

Halinka hat gesagt…

Cudowne, ciekawe zdjęcia!!!!!!!!!!!!!! Pozdrawiam serdecznie

Roswitha K. hat gesagt…

Das war ja ein Traum im Wasser. Die Bilder sind genial, man könnte fast ein bisl neidisch werden.

Liebe Grüsse
Roswitha

Kunzfrau hat gesagt…

Wahnsinnsfotos! Und ich weiß, dass das alles ganz genau so aussieht. Denn ich durfte das auch schon life erleben. Ein unvergesslicher Urlaub!

Gruß Marion

Gitti ~ BriPaBären hat gesagt…

Mir geht es wie Roswitha, ich bin ein "bisl" neidisch. Sooooo toll, aber du hast dir diesen Urlaub auch verdient!
Liebe Grüße
Gitti

Brigitt hat gesagt…

Deine Fotos sind der Wahnsinn. Danke, dass ich mit Dir abtauchen durfte. Vielen Dank.
Viele Grüße Brigitt